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Digital Detox (auf dem Fahrrad) – Tipps für effektive Social Media Nutzung

Smartphones sind heutzutage so allgegenwärtig, dass wir gar nicht mehr auf den Gedanken kommen, diese Technologie zu hinterfragen. Und obwohl sie uns so viele Vorteile bringen und man so viele Dinge in sekundenschnelle erledigen kann, sollte man die kontinuierliche Verwendung von Smartphones hinterfragen. Digital Detox, also der bewusste Verzicht auf digitale Inhalte, in Kombination mit Radfahren, kann dir dabei helfen wieder ein ausgeglicheneres Verhältnis zu deinem Konsum zu bekommen.

Ich schreibe diesen Artikel als Mix aus persönlicher Erfahrung und Beschreibung der digitalen Gesellschaft in der wir leben. Dazu sei gesagt, dass wir auf unserer Fahrrad Weltreise bestimmt ein paar tolle Situationen verpasst haben, weil wir stattdessen auf unser Telefon geschaut haben. Ich möchte nicht, dass dieses Verhalten zur neuen Normalität wird. Ich möchte uns und euch dazu anregen, den Umgang mit Smartphones so bewusst wie möglich zu handhaben.

Natur, Abenteuer und Menschen erleben

Das sind doch wunderbare Facetten des Lebens, oder? Atemberaubende Landschaften bestaunen, wilde Abenteuer erleben und neue Menschen kennen lernen. Aber wie sieht es in der Realität aus?

Lass dein Telefon in der Hosentasche, und genieße die Natur

Was machst du wenn du eine schöne Landschaft oder ein spannendes Gebäude siehst? Genießt du den Anblick, lässt die Atmosphäre auf dich wirken und lässt dich von der unbeschreiblich Schönheit verzaubern? Oder spürst du sofort den Drang und greifst nach 5 Sekunden zum Smartphone, um diesen Augenblick über Social Media mit der ganzen Welt zu teilen?

Betrachtest du die Welt durch den Bildschirm deines Smartphones, oder durch deine Augen?

Erlebe ein richtiges Abenteuer

Als Abenteuer wird eine risikoreiche Reise oder eine risikoreiche Erkundung eines Gebiets oder einer Räumlichkeit bezeichnet, die sich stark vom Alltag unterscheidet. Es geht um das Verlassen des gewohnten Umfeldes und des sozialen Netzwerkes, um etwas Wagnishaltiges zu unternehmen, das interessant, faszinierend oder auch gefährlich zu sein verspricht und bei dem der Ausgang ungewiss ist.
Quelle: Wikipedia

Und jetzt die Frage: Kann man nach dieser Definition überhaupt ein Abenteuer erleben, wenn man ein Smartphone dabei hat? Schließlich hat man seine gewohnte Umgebung quasi in der Hosentasche, alles Wissen der Menschheit griffbereit, sowie eine Navigationsapp, die immer den richtigen Weg nach Hause zeigt.

Wann bist du das letzte Mal ohne Smartphone nach draußen gegangen?

Rede mit den Menschen – in echt!

Heute läuft ein Großteil der Kommunikation zwischen Menschen zu 100% digital ab. Können wir überhaupt noch auf fremde Menschen zugehen, um sie nach Hilfe zu fragen oder einen kurzen Smalltalk zu halten? Oder schauen wir lieber auf dem Smartphone nach dem richtigen Weg, dem nächsten Supermarkt und unseren Freunden auf Facebook?

Wann hast du das letzte Mal jemanden nach dem Weg gefragt?

Fahrrad Digital Detox
Irgendwo im Nirgendwo von Tadschikistan

Radtouren – Ein guter Lehrer

Eine Radtour (Ein paar Stunden pro Woche reichen schon) ist in meinen Augen ein guter Lehrer, um die diese drei Aspekte (Natur, Abenteuer, Kommunikation) des Lebens wieder mehr wertzuschätzen. Insbesondere dadurch, dass man die oben beschriebenen Situationen so intensiv erleben kann, wie es im normalen Alltag kaum passiert. Mit dem Rad ist man der Natur so nah, wie mit keinem anderen Transportmittel. Zusätzlich hat man während der Fahrt beschränkte Möglichkeiten auf das Smartphone zu schauen. Eine Radreise ist für viele Menschen ein verlassen der gewohnten Umgebung – der perfekte Start für ein Abenteuer! Sollte man sich mal verfahren, kann man die Möglichkeit nutzen um andere Menschen nach dem Weg zu fragen.

Man lernt, dass man in diesen Situationen nicht sofort auf sein Telefon kucken muss. So kann man auch im Alltag einen bewussteren Umgang mit dieser Technologie erreichen. Im nächsten Absatz gebe ich Tipps, wie wir das Smartphone noch effektiver nutzen.

digital detox

Wie reduzieren wir den Einsatz unseres Smartphones? Effektive Nutzung!

Die meisten Apps auf unserem Smartphone sind von den Entwicklern bewusst so gestaltet, dass wir so viel Zeit wie möglich mit ihnen verbringen – Damit verdienen sie schließlich ihr Geld. Aber ist es wirklich sinnvoll zum 100en Mal den Facebook Feed zu aktualisieren? Nein, nicht wirklich. Also hier ein paar Tipps:

Benachrichtigungen

Deaktiviere alle Benachrichtigungen von Social Media Apps. Wieso ist es so wichtig, dass du sofort reagierst? Du wirst merken, wie viel mehr Ruhe du in deinen Alltag bringen kannst, wenn das ständige vibrieren in deiner Hosentasche aufhört.

Schlafmodus / Ruhemodus

Auf neueren Telefonen kannst du für einen bestimmten Zeitraum alle Apps deaktivieren. Zusätzlich kannst du den Bildschirm auf Graustufen stellen, um abends den Blauanteil des LED Bildschirms zu reduzieren. Das sorgt für einen ruhigeren Schlaf.

Mittlerweile habe ich mein Telefon von 21 Uhr bis 6 Uhr komplett lahmgelegt. Es schaltet sich automatisch in den Ruhemodus, deaktiviert alle Apps und stellt den Bildschirm auf Schwarz-Weiß. Ich kann seitdem deutlich besser (ein)schlafen.

Auch um fokussiert Arbeiten zu können, kann man das Telefon auf Arbeitsmodus stellen. Dann hat man auch keinen Zugriff auf festgelegte Apps.

Apps per Timer reduzieren

Zusätzlich kann man eine maximale Nutzungszeit für die Apps festlegen. Ich habe Facebook, Instagram und YouTube auf jeweils 30 Minuten pro Tag beschränkt und bin damit sehr zufrieden. Es sei dazu gesagt, dass wir mit diesen Plattformen einen Teil unseres Geldes verdienen. Hier ist das Stichwort, die Apps Effektiv zu nutzen!

Planvoll, bewusst und beschränkt

Diesen Tipp habe ich aus dem Buch “Blöd im Kopf?: Neustart fürs Gehirn” von David Perlmutter (Partnerlink von Amazon, wir bekommen eine Provision).

Perlmutter sagt in seinem Buch, dass jeder Einsatz von Social Media die drei Kriterien “Planvoll, bewusst und beschränkt” erfüllen sollte.

Beispiel:
Ich möchte jeden Abend für 10 Minuten die neuen Beiträge auf Facebook und Instagram von Rausgefahren anschauen. Jeden Sonntag um 10 Uhr nehme ich mir Zeit um ein neues Video von Rausgefahren auf YouTube zu schauen.

Plane genau was du erreichen möchtest. Sei dir dessen bewusst und scrolle nicht unbewusst durch deinen Feed. Beschränke die Nutzungsdauer. Mach das jedes Mal wenn du zum Telefon greifst!

Effektivität

Wenn du diese Tipps berücksichtigst, bekommst du immer noch alles mit, hast aber so viel mehr von deinem Tag und du wirst dich schon bald entspannter und wohler fühlen. So funktioniert Digital Detoxing und so nutzt du diese Technologie am Effektivsten! Probiere es doch selber einfach mal eine Woche aus und nutze deine Apps wie oben beschrieben. Die Einrichtung dauert ein paar Minuten, du wirst erstaunt über die Ergebnisse sein!

Digital Detox – Eine Radreise ohne Smartphone

Die Königsklasse ist eine mehrtägige Radreise ohne Smartphone.

Wir haben während unserer Reise zwar immer ein Smartphone dabei, aber es gibt Streckenabschnitte, wo wir wissen, dass wir kein Internet haben. Dann legen wir unser Smartphone auch mal bewusst für ein paar Tage weg und schauen gar nicht drauf.

Besonders gefallen hat uns das in Island, Tadschikistan und Russland. Man verbindet sich so sehr mit der Natur und man bekommt ein ganz neues Bewusstsein für die Umgebung – Einfach klasse!

Wir haben es zwar noch nicht selber ausprobiert, aber eine Radreise ohne Smartphone durch Deutschland hört sich für mich nach einem ziemlich geilen Abenteuer an. Was meinst du?

In der Mongolei

Fluch oder Segen?

Wir nutzen unsere Smartphones auf unserer Radreise dennoch fast täglich. Ob das unter den oben genannten Punkten gut oder schlecht ist, sollte man hinterfragen. Wir haben uns intensiv mit der Thematik beschäftigt und einen für uns annehmbaren Kompromiss gefunden. Das wichtigste ist, wie oben bereits geschrieben, diese Technologie sinnvoll und bewusst einzusetzen. Wir beschränken unsere Zeiten auf Social Media und nutzen das Telefon größtenteils zur Navigation. Aber auch da könnte man eigentlich mal wieder auf die gute alte Papierkarte wechseln…

Fakt ist aber auch, dass wir durch die Sozialen Medien, insbesondere YouTube, einen Teil unseres Geldes verdienen. Sollte wir dann nicht glücklich darüber sein, wenn mehr und mehr Leute stundenlang vor dem Telefon sitzen? Wir sind auf jeden Fall extrem dankbar für diese Möglichkeiten heutzutage, dennoch versuchen wir auch, auf die Schattenseiten aufmerksam zu machen. Schwierige Sache, aber ich denke, alleine dieser Artikel sollte aufzeigen, was uns wirklich wichtig ist. Also, leg dein Telefon weg, raus mit dir und ab auf dein Fahrrad! Wenn du noch Hilfe brauchst oder Fragen hast melde dich gerne bei uns!

Was meinst du zu der Thematik Digital Detox? Geht es dir ähnlich oder denkst du dass wir übertreiben? Nutzt du täglich Soziale Netzwerke, oder schaust du nur alle paar Tage mal rein? Wir freuen uns auf deinen Input!


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Heike und Jens
3 Jahre zuvor

Wir nutzen das Handy zum Navigieren auf unseren Touren. Ansonsten haben wir festgestellt, daß sobald wir in Tour sind der Social Media Konsum deutlich sinkt. Man hat einfach andere Sachen im Kopf.
Übrigens kann auch eine mit komoot geplante Tour zu einem kleinen Abenteuer werden. Das haben wir mehrfach erlebt.
Digital Detox ist auf jeden Fall nützlich, es hilft dir Nutzung von Social Media zu reflektieren und zu einem bewussteren Umgang damit zu kommen.
Danke für diesen tollen Beitrag und die vielen Denkanstöße.

Christoph
3 Jahre zuvor

Hallo Ihr beiden,
nachdem ich Euren Kanal erst in den letzten Tagen entdeckt und mir jetzt fasziniert einige Eurer Videos angeschaut habe, freue ich mich sehr über diesen Beitrag! Ihr sprecht da ein grundlegendes, wichtiges und ja auch kontroverses Thema an. Denn letztlich funktionieren alle diese tollen und einsichtsreichen, inspirierenden Videos von den abenteuerlustigen Menschen rund um die Welt ja auch nur, wenn sie sich jemand anguckt – und eben selbst (zumindest in dem Moment) keine Abenteuer erleben. Ich finde es daher super, wenn Leute wie Ihr die Menschen eher dazu animiert, sich selbst auf den Weg zu machen und eigene Erfahrung zu sammeln und schätze es, wenn dabei ein gesundes Maß an Selbstreflexion an den Tag gelegt wird. Oft entsteht durch die vielen DIY-Reiseberichte (das ist jetzt nicht auf Euch bezogen) ein verzerrtes Bild und sie blenden gerne einen Teil der Reiserealität aus, in der Annahme, dass die Leute das nicht sehen wollen – denn auch im Reisealltag gibt es, gerade bei ausgedehnten Reisen, Herausforderungen, Nervereien, Zweifel, unschöne Erfahrungen. Dabei ist gerade das glaube ich als Teil des Reisedaseins und der Erfahrung es ebenso wert, geschildert zu werden. Genau wie die Erfahrung, dass sich auch bei einem völlig anderen als dem gewohnten Setting daheim eine Art Alltag einstellt – der es manchmal schwer macht, neuen Eindrücken und Erfahrungen offen und aufnahmefähig gegenüber zu bleiben. Ich glaube das wären Themen und Inhalte, die durchaus auf Interesse stoßen würden – und jede/r Weltenbummler hätte da sicher etwas zu erzählen.

Ein damit verbundenes, etwas anders gelagertes, aber ethisch interessantes Thema ist das Affiliate Marketing. Und irgendwie hängen wir ja (leider) alle zum Teil mit drin, in diesem Amazon/Facebook/Google-System. Wie gehen wir damit um, dass wir unser Leben (zumindest zum Teil) dadurch finanzieren, dass wir ein mindestens fragwürdiges System stützen, das seiner gesellschaftlichen Verantwortung nicht nachkommt (Stichwort Steuervermeidung, Verhinderung von Betriebsräten) und gesellschaftliche Regulierungslücken, was die Nutzung und Auswertung persönlicher Daten betrifft, ausnutzt (Stichwort Überwachungskapitalismus). Das sind sicher schwierige Fragen und Themen, die aber – gerade vor dem Hintergrund von Weltoffenheit, Gerechtigkeit und ethischem Anspruch, der in der Reisecommunity gerne hochgehalten wird – diskussionswürdig wären.

Sören Dresler
3 Jahre zuvor

Hallo ihr beiden
Ich bin gerade dabei eure Videos anzusehen und bekomme dabei Lust es euch gleich zu tun. Zum thema Smartphone kann ich euch nur beipflichten ich selber habe mein Smartphone immer in der Tasche beim radelt aber auch sonst muß ich nicht ständig auf dem neusten Stand sein. Wenn ich eine Tour plane schaue ich mir gerne vorab meine Route an und nutze das Smartphone nur zwischendurch das spart Akku..
Macht weiter so.

Gruss aus Hamburg Eimsbüttel
Sören