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10 Dinge die wir am Reisen mit dem Fahrrad lieben!

Nach über zwei Jahren auf Fahrradweltreise können wir sagen, dass wir das Reisen mit dem Fahrrad einfach lieben! Es gibt soviel zu erleben und zu sehen, soviel zu genießen und zu fühlen, und soviel zu bewundern und zu lernen. Wir stellen dabei jedoch nicht das Fahrrad selbst in den Mittelpunkt – Unser Motto lautet:

“Das Fahrrad ist lediglich das Mittel zum Zweck!”

Und zwar das Mittel um die Welt mit ganz anderen Augen sehen und erleben zu können, als man es mit jeder anderen Art zu Reisen könnte. Welche Faktoren für dieses wunderbare Erlebnis besonders sorgen, wollen wir dir nun in den folgenden 10 Punkten erläutern. Vielleicht können wir dir damit ja eine neue Sichtweise auf das Radreisen geben!

#1 Die Unabhängigkeit

Mit keinem anderen Transportmittel ist man auf Reisen so unabhängig wie mit dem Fahrrad. Man muss sich auf keinen Piloten, auf keinen Fahrer, auf keinen Zugführer, auf keinen Busfahrplan, oder kurz gesagt; auf keinen anderen Menschen verlassen.
Nur du und dein Rad. Du kannst rasten wo du möchtest, Wege einschlagen die du möchtest und so lange fahren wie du möchtest.
Die einzig ähnliche Flexibilität hast du, wenn du läufst. Jedoch solltest du beim Laufen auf jeden Fall auch an die geringe Reisegeschwindigkeit denken.

Fahrrad fahren im Oman
Wohin du auch fahren möchtest…

#2 Die Reisegeschwindigkeit

Die Reisegeschwindigkeit mit dem Fahrrad ist genau richtig. Man fährt immer nur so schnell, dass man zu jeder Zeit die Landschaften genießen kann und vor allem immer Kontakt zu anderen Menschen herstellen kann. Mit Flugzeug, Zug, Auto oder Motorrad ist man häufig zu schnell und zu abgeschottet um diesen Kontakt herstellen zu können. Man fährt lediglich von Punkt A zu Punkt B, während man mit dem Rad auch alles was sich dazwischen befindet sieht und erlebt.
Es kommt eigentlich täglich vor, dass wir am Straßenrand angesprochen werden, dass wir eingeladen werden, oder dass wir in einem Dorf ein spannendes Ereignis sehen. Nur aufgrund der geringen Geschwindigkeit und der Offenheit des Fahrrads ergeben sich diese Situationen.
Dennoch ist man mit dem Rad immer noch schnell genug um auch mal über 100 Kilometer pro Tag fahren zu können. Dadurch ist es unserer Meinung nach auch dem Reisen zu Fuß deutlich überlegen.

Fahrrad fahren in Indien
Auf abgelegenen Wegen

#3 Die Menschen

Wie schon beschrieben ergibt sich aus der geringen Geschwindigkeit des Fahrrads, dass man viele Menschen trifft. Man könnte auch sagen, man hat keine Chance zu entkommen! Aber dies ist definitiv im positiven Sinne gemeint. Wir haben auf unserer Reise schon so viele Menschen getroffen und wahrscheinlich mit mehr Menschen geredet als viele andere es in ihrem gesamten Leben tun. Wir lieben den Kontakt zu den Menschen in fremden Ländern und die sich daraus ergebenden Gespräche über Kultur, Land und Leute. Man kommt mit dem Fahrrad halt auch in ganz andere Gegenden, in die andere Reisende vermutlich niemals kommen würden. Dadurch wird der Kontakt zu den Menschen natürlich umso spannender – In dem Fall sogar für beide Parteien!
Außerdem ist es witzig die Reaktionen zu beobachten wenn wir erzählen, dass wir mit dem Fahrrad aus Deutschland hergefahren sind…

Fahrrad fahren in Kasachstan
Menschen unserer Welt

#4 Die Orte

Man kann mit dem Fahrrad fast überall hinkommen wo man nur möchte und mehr als einmal kam es bei uns vor, dass wir ganz plötzlich an einem zauberhaften Ort standen, den wir nur durch Zufall gefunden haben. Oft sind dies auch Orte, wo andere Reisende nie hinkommen würden, denn aufgrund der Abgeschottenheit und der höheren Geschwindigkeit mit anderen Transportmitteln, fährt man an diesen einfach vorbei!

Camping in Tadschikistan
Hier sind wir absolut alleine

#5 Die Einfachheit

Du setzt dich einfach auf dein Rad, trittst in die Pedale und kuckst was der Tag bringt. Hört sich doch gar nicht so schwierig an, oder?

fahrrad fahren in Portugal
Mal kucken wohin es geht!

#6 Die Nähe zu den Elementen und der Natur

An einem Tag fährst du mit deinem Rad glücklich bei strahlendem Sonnenschein durch die Berge. Morgens fegt dir dann plötzlich ein harter Schneesturm um die Ohren und du kannst kaum sehen wo du hinfährst. An einem anderen Tag füllst du deine Wasserflasche an einem Gebirgsfluss auf und pflückst dir ein paar Beeren. Abends genießt du den wunderschönen Sonnenuntergang über einem See. Nachts zieht auf einmal ein heftiges Gewitter auf und im strömenden Regen versuchst du das Zelt zu sichern. Morgens zwitschern die Vögel und du hast keine Sekunde geschlafen.

Ja, das ist Leben im Einklang mit der Natur – gefällt uns!

Camping in der Türkei
Den Elementen ausgesetzt

#7 Die Kosten

Was sollen wir sagen, unser jetziges Leben auf Fahrradreise ist günstiger als die Mietkosten unserer damaligen Wohnung in Hamburg. Mehr Infos gibt’s in dem Artikel „Kosten einer Fahrradweltreise“ und in unserer Statistik.

#8 Die Gesundheit

Radfahren ist gesund und kann in jedem Alter gemacht werden – Super!
Dazu sind wir fast 24h am Tag draußen an der frischen Luft – Doppelt Super!

#9 Die Ökobilanz

Die Herstellung eines Fahrrads verursacht zwar durchaus CO2 Emissionen, aber danach ist man vollkommen Emissionsfrei unterwegs und reist somit auf die wohl ökologischste Art und Weise!

#10 Das Abenteuer

Im Endeffekt geht es eigentlich fast nur um das Abenteuer.
Du wachst morgens auf und weißt einfach nicht was der Tag bringen wird. Du sitzt vor deinem Zelt oder wachst im Haus eines Fremden auf, der dich gestern spontan eingeladen hat. Du fährst los und triffst dutzende von Menschen, die dich mal mehr mal weniger ansprechen und ausfragen. Du isst ein spannendes einheimisches Gericht zu Mittag. Auf einmal ist die Straße gesperrt und du musst einen anderen Weg als geplant fahren. Es geht bergauf anstatt wie gedacht bergab. Dann springen ein paar wilde Tiere über die Straße und du schaust ihnen fasziniert hinterher. Hinter der nächsten Kurve ist plötzlich ein kleines Dorf in dem ein lautes Fest gefeiert wird und alle Menschen kommen auf dich zu, drücken dir was zu trinken in die Hand und freuen sich dass du da bist.
Irgendwann schlägst du hinter ein paar Bäumen dein Zelt auf, es fängt an zu regnen und mit dem Gedanken, dass du dir nie hättest vorstellen können, wie dieser Tag verlaufen wird, schläfst du ein.

Am nächsten Tag geht das Abenteuer von vorne los – Es ist das Ungewisse was dich antreibt.

Fahrrad fahren Indien
Wohin geht es heute?

Das waren unsere 10 Gründe warum wir das Reisen mit dem Fahrrad lieben! Was gefällt dir so sehr am Reisen mit dem Fahrrad? Bist du überhaupt schon mal auf einer längeren Tour gewesen? Teile deine Meinung und deine Erfahrung gerne mit uns in den Kommentaren!


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Sandra
5 Jahre zuvor

Ich kann jeden einzelnen eurer Punkte völlig nachvollziehen. Ende Mai bin ich in Wien mit dem Rad aufgebrochen um nach Kroatien (Istrien) zu fahren. Ich war anfangs etwas nervös, da ich nicht wusste was auf mich zu kam. Und im Grunde war es traumhaft.
Wenn ich während meiner Reise über die vergangenen Tage nachdachte, musste ich mich immer selbst dabei ertappen, dass ich dachte der gestrige Tag war schon ewig her. Soviele neue Eindrücke jederzeit.

Mein liebster Grund eine Radreise zu machen ist:
Zu sich selbst zu finden. Nur die Natur, das Rad und man selbst.
Zumindest ist es mir so ergangen.

Eure Videos und Blogbeiträge haben mir sehr viel in der Vorbereitungszeit geholfen und auch wenn es dazwischen mal etwas mühsam wurde (bergauf fahren mag ich nicht so recht), hab ich an euch gedacht wie ihr Pässe meistert und dadurch schon so weit gekommen seid.
Danke euch und alles Liebe!

5 Jahre zuvor

Sehr gut geschrieben! Was uns am besten am Reisen mit dem Fahrrad gefällt, ist, dass man so viel Sehenswertes verpasst hätte, wenn man einfach im Auto auf der Autobahn gesessen wäre. Und es ist ein gewisser Stolz, den man beim Erreichen eines Zieles verspürt, den wir einfach unbeschreiblich finden. Vor allem aber freuen wir uns seit unserer letzten Radreise über eine gewisse Zufriedenheit: man braucht keinen Kleiderschrank voller Klamotten oder zwanzig Paar Schuhe – ein Fahrrad und der Inhalt von zwei Satteltaschen reicht vollkommen aus. Oder macht sogar glücklicher 🙂

Noch eine wunderschöne Reise mit ganz vielen tollen Begegnungen und liebe Grüße, Julia und Walter

5 Jahre zuvor

Hallo,
ich kann jeden eurer Punkte unterschreiben. Nach 13 Jahren reisen mit dem Fahrrad war ich dieses Jahr mal wieder mit dem Auto unterwegs und ich habe mein Fahrrad jeden Tag vermisst. irgendwie hatte ich immer das Gefühl nicht wirklich im Land angekommen zu sein. Mir fehlten die Gespräche am Wegesrand, das Gefühl etwas mit eigener kraft erreicht zu haben und vieles mehr. Eins steht fest, nächstes Jahr werde ich wieder das Rad nehmen.
Liebe Grüße
Anja

5 Jahre zuvor

So ist es. Mit dem Fahrrad bereist man eine Linie auf der Landkarte, mit dem Auto nur eine Reihe von Punkten.

Flavio
3 Jahre zuvor

Hallo,

Das 5. Bild war in Portugal, Marinha Grande in Praia Velha und dann der nächste Strand ist Sao Pedro de Moel. Top

3 Jahre zuvor

Ich fahre seit 48 Jahren touristisch mit dem Rad, seit 32 vor allem mit dem Tandem und kann 9 von 10 eurer Standpunkte sofort unterschreiben.

Allerdings fehlt mir ein wichtiger Aspekt, denn gerade Ihr erlebt, gelebt haben solltet.
Teilen, denn alleine radeln ist nur halb so schön, obwohl 9 der genannten Punkte dort auch zutreffen.

Die Ökobilanz hingegen, kann ich persönlich nicht so hoch hängen. Als Teil der humanen Masse dieser Welt sind wir alle auf der Erde zu Gast aber leider als Parasiten. Da nur wenige Menschen in einer Höhle als Einsiedler wohnen, sind wir immer auch mitverantwortlich an den Veränderungen auf unserem Planeten!
Eine Woche im Jahr Rad zu fahren, jeden Samstag mit dem Rad Brötchen vom Bäcker zu holen oder bei einer Lebenserwartung von 80 Jahren 4 davon mit dem Rad zurückgelegt zu haben (was auch meine Anerkennung findet, nur nicht in der Ökobilanz), verschiebt diese Bilanz leider nur minimal! Keine Plastiktüte benutzt? Keinen Server mit Daten gefüttert? Kein Taxi gefahren? Kein Flugzeug benutzt? Kein Lithium, Smartphone und sonstigen Elektronikmüll erzeugt?
Vegan Fahrrad fahren wird nicht reichen. Leider!

Meine Mitfahrer sind sehbehindert, blind oder durch einen Schlaganfall nicht in der Lage mit einem Halfbike die Welt zu erobern.
Dies hat uns nicht gehindert die verschiedensten Ziele zu erreichen.
Meine Familie und Freunde haben mich quer durch Deutschland und weiter begleitet. Auch mit dem Liegerad bin ich nun schon seit 26 Jahren auf der Piste. Ein Rennrad wartet auf seine Einsätze, die eher selten bis ganz selten stattfinden, da ich mich nicht gerne mit Autofahrern messe.
Achso, Wanderschuhe besitze ich auch noch. Den nichts ist intensiver, als zu Fuss die Welt zu erwandern.
Wir haben nun schon einige km auf der Fahrradkette und es kommen hoffendlich noch viele hinzu. Schon morgen geht es wieder los…………..früher mit Landkarte (aus Papier) und Fotoapparat mit dem Farbfilm und 24 Bildern, heute auch mit dem Smartphone und morgen vielleicht ohne Hilfsmittel zu Fuß, wer weiß.
Wenn ich mir den Inhalt unserer Packtaschen so anschaue, ist mir nicht verborgen geblieben, weniger ist mehr. Aber Gutmenschen werden wir wohl nicht werden, da wir auch so eine Spur hinterlassen.

http://www.komoot.de ….Tandemtourist
~20000 km
~480 Touren (seit 2013 im Portal aufgezeichnet )
Zuzüglich seit 1988 ~ 85000 km (www.tandemtourist.de.tl) gesamt ~ 105000 km plus
Damit werden die gefahrenen Kilometer zur Statistik!
Die Erinnerungen an das Erlebte hingegen haben mich geprägt.
Die geradelten Kilometer machen dicke Oberschenkel. Die Erinnerungen, an fast jede Tour, sind die Bausteine meines Lebens. ………

3 Jahre zuvor

Sehr cooler Blogpost! Ich überlege jetzt auch mit Fahrradtouren zu beginnen! Danke dir 🙂