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Slowenien – Die Radtour im Balkan beginnt!

Slowenien

Leicht südlich der Grenzstadt Goertz, überqueren wir am 22.10.16 die Grenze von Italien zu Slowenien. Da unsere Vorräte alle so gut wie aufgebraucht sind, fahren wir zunächst zu einem Supermarkt und machen einen Großeinkauf. Die Preise sind im Vergleich zu Italien etwas niedriger und wir decken uns mit Obst, Kartoffeln und Bier ein! Danach geht es weiter Richtung Kopriva. Das ist ein kleines Dorf im Südwesten Sloweniens wo wir uns vor einer Woche über Warmshowers eine Übernachtungsmöglichkeit organisiert haben.

Ins Dorfleben nach Kopriva!

Wir fahren den Tag über durch richtig schöne Landschaften, und sind fasziniert von den kleinen Rauchschwaden die ausnahmslos aus jedem Schornstein kommen. Ein Ofen im Haus gehört hier definitiv zum Standardinventar. Überall duftet es nach Lagerfeuer und gegen Abend kommen wir in dem 100-Menschen-Dorf Kopriva an.

Unser Warmshowers Host heißt Kirk und ist ein Kanadier, der erst vor 2 Monaten sein Haus hier gekauft hat und seitdem fleißig am renovieren ist. Es ist ein altes, gemütliches Haus (mit tollem Ofen) und bei einem gemeinsamen Wein/Bier tauschen wir uns nett über unsere Erlebnisse aus. Später gibt es noch ein kleines Abendessen und dann überlegen wir uns, einen Spaziergang durch das Dorf zu machen.

Kirk zeigt uns sein kleines Dorf und wir schauen bei seinem Honiglieferanten vorbei. Während wir von seiner Veranda den Sonnenuntergang geniessen, unterhalten wir uns mit ihm und seiner Tochter. Teilweise auf englisch und teilweise auf russisch, da slowenisch dem russischen ein wenig ähnelt.

Danach schauen wir uns die Kirche an und auf dem Rückweg zu Kirks Haus landen wir zufällig noch auf einer Geburtstagsfeier. Als wir nach einem Glas Wein weiterziehen, stellt Kirk fest, dass er noch neuen Wein für Zuhause braucht. Also gehen wir zusammen zu seinem Winzer des Vertrauens. Dort angekommen lernen wir ihn und seine Frau kennen.

Olga unterhält sich sofort mit Natalija weil sie zufällig auch aus Russland kommt. Milosch, Kirk und ich gehen in den Weinkeller und verkosten den leckeren Rot- und Weißwein. Kurzerhand wird eine große Karaffe Rotwein abgefüllt und wir gehen zurück ins Haus in die Küche. Dort sitzen Olga und Natalija schon bei Kuchen und Nüssen und unterhalten sich fröhlich. Aus dem geplanten kurzen Besuch wird im Endeffekt ein längerer Aufenthalt und es wird fleißig Wein und allerhand Essen aufgetischt. Wir unterhalten uns über Gott und die Welt und haben einen genialen Abend!

Irgendwann machen wir uns dann zu dritt auf den Rückweg und fallen ziemlich gut angeheitert in’s Bett. Am nächsten Morgen schlafen wir ordentlich aus und schaffen es irgendwann unsere Sachen zu packen und uns wieder auf unsere Räder zu schwingen. Wir verabschieden uns herzlich bei Kirk und wünschen ihm alles gute für seine Renovierungsarbeiten – wieder ein supercooler Warmshowers Host!

Da wir noch ziemlich verkatert sind, fahren wir tatsächlich nur ungefähr 10 km weit und schlagen dann wieder unser Zelt auf. Wir legen uns direkt hin und schlafen unseren Hangover ausgiebig aus!

Höhlen, Warmshowers und weiter nach Kroatien!

Morgens sind wir wieder fit und machen uns nach einem ausgiebigen Frühstück auf den Weg Richtung Škocjan. Wir wollen uns dort die bekannten Höhlen anschauen und nach ca. 30 km fahrt durch tolle Waldlandschaften, kommen wir am Imformationszentrum an.

Die nächste Führung soll in ca. einer Stunde beginnen und so haben wir noch Zeit für ein gemütliches Mittagessen – perfektes Timing! Die Tour ist richtig toll und der Höhepunkt ist der größte, unterirdische Canyon in ganz Europa – sehr beeindruckend! Die Wanderung durch die Höhle dauert ca. zwei Stunden und gegen 14 Uhr sind wir wieder am Tageslicht. Wir unterhalten uns noch kurz mit einem Pärchen aus den Niederlanden, die auch zum Fahrradfahren nach Slowenien gekommen sind. Sie hatten gesehen, wie wir mit unseren Rädern ankamen und waren sehr begeistert 🙂 .

Kurz darauf haben wir unsere Sachen wieder startklar und sitzen auf unseren Rädern! Nächstes Ziel für heute ist das kleine Dorf Bač. Auch dort haben wir uns eine Übernachtungsmöglichkeit bei Warmshowers organisiert. Wir fahren Richtung Osten, entlang des Flußes Reka und haben trotz des etwas regnerischen Wetters eine tolle Tagestour!  Es herrscht wenig Autoverkehr und falls doch mal ein Auto kommt, werden wir freundlich gegrüßt und rücksichtsvoll überholt – so bringt Radfahren Spaß! Kurz bevor es dunkel wird kommen wir dann bei Malan und Matjaz in Bač an.

Wir stellen schnell unser Zelt im Garten auf und genießen danach ein gemeinsames Abendessen. Dazu trinken wir Bier und müssen auch noch einen selbstgebrannten Sliwowitz probieren. In Erinnerung an unseren Kater trinken wir brav aus – so läuft das hier wohl in Slowenien 😀 ! Wir sitzen noch ein wenig zusammen und tauschen uns übers Radreisen aus. Matjaz gibt uns ein paar Tipps für unsere Route Richtung Kroatien und erzählt von seinen Radreisen durch Afrika und Jordanien.

Nach ein paar Stunden legen wir uns dann schlafen und am nächsten Morgen trinken wir gemeinsam noch einen Kaffee. Die beiden müssen früh zur Arbeit und wir packen draußen in Ruhe unsere Sachen ein, ehe es weiter geht Richtung Kroatien.

Slowenien war zwar ein kurzes, aber trotzdem sehr schönes Vergnügen und wir haben hier sehr nette Menschen kennen gelernt. Auch konnte man hier super Radfahren und als wir wieder unterwegs sind, sagen wir, dass wir unbedingt nochmal wiederkommen wollen!

Es sind jetzt noch knapp 30 km bis zur Grenze und wir fahren wieder durch sehr schöne Berglandschaften. Das Wetter hält sich so einigermaßen und gegen 14 Uhr verlassen wir Slowenien in leichtem Nieselregen. An der Grenze müssen wir das erste Mal unsere Ausweise vorzeigen – jetzt fühlen wir schon, wie alles noch abenteuerlicher und spannender wird!

Auf geht’s nach Kroatien – Land Nr. 11 auf unserer Reise…

slowenien

Durch den Regen nach Kroatien

 

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3 Comments
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Peter Brandau
7 Jahre zuvor

Immer begeistert von Euren Reiseberichten. Und es zeigt sich , dass Reisen “bildet”, man lernt Leute kennen, die Landschaften sind beeindruckend. Wenn man dann noch versucht sich etwas auf der Landessprache zu unterhalten, kommt es sehr gut an. Also weiterhin “Gut Tritt” und viele schöne Erlebnisse auf der Tour
von Peter

5 Jahre zuvor

Kopriva bedeutet Brennnessel, soweit ich weiß… welch ein skurriler Name.